Save the date: Die erste Queer Academy!
Die Anmeldung ist aktuell hier möglich und läuft bis zum 01.07.2022.
Wir laden zur ersten Queeren Akademie der Studienstiftung ein! Aus den Queer Stifti-Bundestreffen Treffen der vergangenen Jahre hervorgegangen, richtet sich die Akademie an derzeitig und ehemals Geförderte aller Fachrichtungen. Ihr müsst nicht queer sein, um mitzumachen Sieben Tage lang arbeiten wir gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft, Kunst, und Aktivismus an dem diesjährigen Thema “Queering Knowledges” – in wissenschaftlichen und künstlerisch-aktivistischen Arbeitsgruppen sowie einem dynamischen, kollektiv gestalteten Open Space richten wir queerende Blicke auf Wissensformen, Praktiken der Wissensgenerierung und -archivierung sowie die Rolle marginalisierten Wissens für Gesellschaften.
Die Anmeldung läuft bis zum 1.7.!
Das Orgateam freut sich auf Euch: Valentin Schmehl, Lee Eisold, Maia George, Eva Köhler, Magdalena Rodekirchen, Konstantin Gast, Celina Greppler, Barbara Schenkel
Im Geist eines Freilegens der Potenziale von queer haben wir eine Queere Akademie konzipiert, die die Impulse der Queerstiftis in der Studienstiftung weiter auslotet. Es geht nicht mehr primär darum, unsere Community für die Stiftung sichtbarer zu machen, sondern darum, das damit zusammenhängende kritische Potenzial auszuweiten. Die Queere Akademie ist somit ein durch die Queerstiftis angestoßenes Format für alle Interessierten, egal ob ihr euch selbst als queer identifiziert oder nicht.
Unsere Akademie 2022 ist inspiriert von dem Motto „Queering Knowledges“. Etwas zu queeren bedeutet, auf unsichtbare, alternative, unvorhergesehene, nicht hegemoniale oder marginalisierte Denk- oder Lebensformen aufmerksam zu machen - insbesondere außerhalb vorgegebener binärer und einengender Kategorisierungen, wie beispielsweise männlich/weiblich, rational/emotional oder objektiv/subjektiv. Damit spielt das Queering eine wichtige Rolle darin, andere Lebenswege und Wissenszugänge überhaupt erst entdeckbar und denkbar zu machen.
Thematisch befasst sich somit die erste - von hoffentlich vielen weiteren - Queere Akademie mit queeren Perspektiven auf Wissensformen, Praktiken der Wissensgenerierung und -archivierung sowie der Rolle marginalisierten Wissens für Gesellschaften. Dies tun wir auch mit dem Zweck, diese marginalisierten Formen von Wissen von Wissenschaftsskepsis oder zerstörerischen Formen von Zweifel zu unterscheiden. Dafür ist es uns wichtig, eine Vielzahl an Fachrichtungen und Themenbereichen zusammenzubringen und von Teilnehmer*innen nicht zwangsweise Vorkenntnisse über queere Theorie zu verlangen. Stattdessen erhoffen wir uns, spannende Synergien sowohl zwischen verschiedenen Disziplinen als auch zwischen verschiedenen Wissensformen zu schaffen. Letztendlich wollen wir die vielfältige Berechtigung von Wissensverständnissen erkunden und ihre Kompatibilität bzw. genaue Beziehung mit dem Wissenschaftssystem und anderen etablierten gesellschaftlichen Institutionen nachvollziehen.In Arbeitsgruppen streben wir an, Wissen zu queeren, Machtstrukturen zu durchbrechen und intersektionale Ungleichheiten zu reflektieren. Unter intersektionalen Ungleichheiten verstehen wir die Wechselwirkung und Verschränkung diskriminierender Strukturen, wie beispielsweise Sexismus, Rassismus, Klassismus oder Cis-Heteronormativität, sowie deren Erscheinungsformen in und Auswirkungen auf Wissensproduktion, den wissenschaftlichen Betrieb, Lohnarbeit, tägliches Leben, Kunst, Politik und Gesellschaft.
Mit Expert*innen unterschiedlicher Bereiche möchten wir Theorien und Praxen von Queering als übergeordnete treibende Kraft erkunden. Dabei wird Expertise nicht (vordergründig) an akademischen Titeln gemessen. Da es uns um das Queeren von Wissen geht, sind AG-Leitende neben Wissenschaftler*innen auch Expert*innen ihrer eigenen Lebenswelt und Arbeit.
Neben der queeren inhaltlichen Ausgestaltung möchten wir einen Schritt weitergehen und den Methodenansatz der Sommerakademie selbst queeren: Über das theoretisch-akademische Arbeiten hinaus wollen wir einer queeren Wissensgenerierung auch aktiv künstlerisch, experimentell und aktivistisch nachspüren. Im offenen Programm der Akademie weichen wir bewusst von der üblichen Dynamik von Sommerakademien ab und stellen uns eine Veranstaltung vor, in der vormittags akademisch und nachmittags künstlerisch/aktivistisch gearbeitet wird.
Die Queerstiftis sind ein loses Netzwerk von Geförderten und Ehemaligen der Studienstiftung des deutschen Volkes, in dem Menschen aller Fachrichtungen und Identitäten willkommen sind, die ein Interesse an oder einen Bezug zu queeren Themen haben. Bei den Queerstiftis wird auf eine diskriminierungsfreie Atmosphäre geachtet, in der abseits von bestimmten Normen vielfältige Lebensentwürfe, wissenschaftliche Erkenntnisse und inklusive Praxis erkundet werden können.
Einmal im Jahr organisieren die Queerstiftis eine Tagung, die einen einzigartigen Raum für einen akademischen und persönlichen Austausch über Queerness bietet und üblicherweise von der Studienstiftung des deutschen Volkes und ihrm Alumniverein im Rahmen der Programmlinie „gemeinsam“ unterstützt wird. Der Begriff queer wird meist zur Zusammenfassung von sexuellen, romantischen und geschlechtlichen Identitäten abseits von bestimmten Normen genutzt, entzieht sich aber bewusst genauen Definitionen.
Daneben existieren an manchen Hochschulstandorten regionale Queerstifti-Gruppen.